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NKU-SPRECHSTUNDE
Die Fragestunde des Netzwerks Klimaanpassung & Unternehmen.NRW

Hitzeschutz für Unternehmen!

06. Juni 2024, 8:00 – 8:45 Uhr

Ort: Online

Sehr geehrte Damen und Herren,

in unserer 21. Sprechstunde des Netzwerks Klimaanpassung & Unternehmen am 06. Juni 2024 haben wir mit Frau Sandra Musculus, Präsidentin des Industrieverbands Technische Textilien-Rollladen-Sonnenschutz e.V. (ITRS) und Prokuristin bei der Georg Musculus GmbH zum Thema „Hitzeschutz in Unternehmen!“ gesprochen.

 

Gerne stellen wir Ihnen hiermit eine kurze Zusammenfassung des Gesprächs zur Verfügung.

 

Hitzeschutz in Unternehmen

 

Der Sommer steht vor der Tür und somit auch zahlreiche Hitzetage! Um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter:innen während Hitzewellen zu schützen und ihnen ein produktives Arbeiten zu ermöglichen, sind Unternehmen auf einen geeigneten Hitzeschutz angewiesen.

 

  • ITRS e.V.: Der ITRS e.V. ist der führende Fach- und Arbeitgeberverband für Hersteller aus dem Bereich Sonnenschutz, Konfektionäre und Servicedienstleister der angegliederten Branchen und gleichzeitig deren Sprachrohr sowie Interessenvertretung. Der ITRS gestaltet Gesetze und Richtlinien auf europäischer Ebene mit.
  • Arten des Hitzeschutz: Grundsätzlich kann Hitzeschutz sowohl von außen als auch von innen angebracht werden. Um die individuell passende Art des Hitzeschutzes zu identifizieren ist es immer notwendig, die gesamte Gebäudehülle zu betrachten. Über die Fensterflächen fällt Sonnenlicht ein und kann im Winter zu einer positiven und im Sommer zu einer negativen Wärme führen. Dabei spielt der Gesamtenergiedurchlass eine Rolle: für einen optimalen Sonnenschutz sollte dieser möglichst tief sein. Es gibt Lösungen, die viel Licht jedoch einen niedrigen Gesamtenergiedurchlass – von 5-10% – mit sich bringen, außenliegender Sonnenschutz (auch mit hellen Textilien) ist effektiver als innenliegender Sonnenschutz. Automatisierte Produkte sind besonders effizient darin, auch große Fensterflächen effektiv zu beschatten. Durch Automatisierung wird im Winter Wärmeenergie gespart und solare Erträge werden genutzt, im Sommer spart man Kühlenergie und kann Gebäude vor dem Erhitzen schützen. Eine Automatisierung ist immer effektiver als eine manuelle Steuerung.
  • Wissenschaftlicher Hintergrund: Eine „Studie zur integralen Bewertung des sommerlichen Wärmeverhaltens”, die im letzten Jahr durch die Repräsentanz Transparente Gebäudehülle veröffentlicht wurde, zeigt, dass verschiedene Sonnenschutzmaßnahmen ein wirksames Mittel gegen die Überhitzung von Gebäuden sind und den Energieverbrauch für Klimatisierung minimieren bzw. in vielen Fällen ganz vermeiden können. So kann ein Rollladen das 13-fache an Energie sparen, ein textiler Sonnenschutz / Fenstermarkise senkrecht kann sogar das 28-fache sparen (siehe untenstehende Grafik). Somit kann Sonnenschutz auch als Chance zur Kostensenkung genutzt werden. Die Studie ist hier zu finden: IBH4 Studie der RTG veröffentlicht – ITRS e.V. (itrs-ev.com). Weitere Informationen finden Sie hier: https://ivrsa.de/technische_unterlagen/studien/
  • Sonnenschutz für Mieter:innen: Für Mieter:innen gilt: Es empfiehlt sich, den Vermieter mit ins Boot zu holen. Denn auch für den Vermieter lohnt es sich, in hochwertigen Sonnenschutz zu investieren, da dieser die Immobilie langfristig aufwertet und bei Gewerbeimmobilien auch für die Unfallversicherung relevant ist (Hitzeschutz im Unternehmen). Eine Lösung, die sich für Mieter:innen in jedem Fall eignet, ist der innenliegende Sonnenschutz. Mittlerweile gibt es auch Sonnenschutz, der von außen geklemmt werden kann und nicht angebohrt werden muss und zudem über Solarenmotoren betrieben wird – auch dieser eignet sich für Mieter:innen.
  • Anbieter: Unternehmen, die Sonnenschutz neu anbringen möchten, können sowohl im Baumarkt wie auch im Fachhandel fündig werden. Allerdings sollte man sich immer Vergleichsangebote einholen, bevor man eine Kaufentscheidung trifft. Auch im Fachhandel gibt es niedrigschwellige Produkte, die nicht wartungsintensiv sind und einen hohen Standard haben. Dabei sollte immer darauf geachtet werden, dass die Produkte z.B. das TÜV oder CE-Kennzeichen und Textilien das Oeko-Tex Siegel tragen und im Falle von innenliegendem Sonnenschutz die Textilien aluminiumbedampft sind. Inzwischen achten nun auch Unfallversicherungen vermehrt auf Hitzeschutz bei Unternehmen. Zudem berät der Fachhandel nicht nur bei der Planung, sondern auch bei der Automatisierung und montiert die Produkte fachgerecht.
  • Branchenentwicklung: Aktuell ist es schwer zu sagen, wie sich die Nachfrage nach Hitzeschutzprodukte entwickeln wird, da die ursprünglichen „Muster“ seit Corona nicht mehr gelten. Im Moment ist das Kaufverhalten etwas verhaltener, insbesondere da die Branche am „langen Arm“ der Baubranche hängen. Die Faustregel lautet: Regnet es bis zu den Sommerferien viel, dann wird es eine weniger gute Saison, ist es bis zu den Sommerferien heiß, wird es eine bessere Saison.
  • Förderung: Förderungen gibt es, z.B. Steuerermäßigungen für außenliegenden Sonnenschutz zur Steigerung der Energieeffizienz (https://ivrsa.de/wp-content/uploads/2022/11/IVRSA_Foederung_neu.pdf) und eine Bundesförderung für effiziente Gebäude (https://ivrsa.de/wp-content/uploads/2022/11/IVRSA_Flyer_BEG_neu.pdf).

 

 

Haben Sie Fragen?

Gerne können Sie sich bei Fragen an uns oder auch direkt an Frau Musculus unter sandra_musculus@markisentuch.com wenden.

 

Künftige Termine der NKU-Sprechstunde:

In unserem Veranstaltungskalender finden Sie Informationen und Anmeldemöglichkeiten zu allen Veranstaltungen des Netzwerks und unseren nächsten Sprechstunden!