NKU-Sprechstunde
16. Mai 8:00 Uhr - 8:45 Uhr
NKU-SPRECHSTUNDE
Die Fragestunde des Netzwerks Klimaanpassung & Unternehmen.NRW
„Unternehmensperspektiven und -interessen in der Klimaanpassungspolitik – Der Beirat Klimaanpassung NRW“
16. Mai 2024, 8:00 – 8:45 Uhr
Ort: Online
Sehr geehrte Damen und Herren,
in unserer 20. Sprechstunde des Netzwerks Klimaanpassung & Unternehmen am 16. Mai 2024 haben wir mit Herrn Holger Gassner vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. und Mitglied des Beirats Klimaanpassung NRW zum Thema „Unternehmensperspektiven und -interessen in der Klimaanpassungspolitik – Der Beirat Klimaanpassung NRW“ gesprochen.
Gerne stellen wir Ihnen hiermit eine kurze Zusammenfassung des Gesprächs zur Verfügung.
„Unternehmensperspektiven und -interessen in der Klimaanpassungspolitik – Der Beirat Klimaanpassung NRW“
Die Klimaanpassung ist existenziell und muss alle Bereiche und Ebenen umfassen. Verschiedene Maßnahmen müssen daher ineinandergreifen und fachübergreifend geplant sein. Der interdisziplinär aufgestellte Beirat Klimaanpassung NRW besteht aus 29 Expert:innen und Akteur:innen aus NRW. Er bündelt breite und umfassende Kompetenzen verschiedener Disziplinen und Sektoren und repräsentiert die diversen Perspektiven aus Wirtschaft, Kommunen und Zivilgesellschaft.
- Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.: Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft hat deutschlandweit über 2000 Mitglieder und in der Landesgruppe NRW sind über 300 Mitglieder vertreten. Der Verband betreut die gesamte Themenbreite der Energie und Wasserwirtschaft – diese Themen sind sehr relevant für die Klimaanpassung.
- Aufgaben des Beirats: Den Beirat Klimaanpassung gibt es seit November 2021. Er wurde im Nachgang zur Verabschiedung des Klimaanpassungsgesetzes des Landes NRW gegründet. Die Aufgabe des Beirats ist es, Impulse und Empfehlungen für die Regierung zu erarbeiten, die der Klimaanpassung dienen sollen. Der Beirat besteht aus 29 Mitgliedern, die ein breites Spektrum an Sektoren und Interessen abdecken. Vertreten sind zum Beispiel die Architektenkammer, der Garten- und Landschaftsbau, die Industrie, das Handwerk, die Landwirtschaft und zivilgesellschaftliche Gruppen. Alle sind vom Klimawandel betroffen und bringen ihre Interessen und Perspektiven in den Beirat ein. Somit bündeln und spiegeln Empfehlungen des Beirats die Interessen zahlreicher unterschiedlicher Akteur:innen.
- Arbeitsweise des Beirats: Seit seiner Gründung im November 2021 trifft sich der Beirat zwei Mal im Jahr in großer Runde. In der ersten Sitzung wurden zunächst Überschneidungen und Schwerpunktthemen für die Klimaanpassung identifiziert. Nach 2 Jahren der Zusammenarbeit wurde dem Umweltministerium dann eine Liste an Empfehlungen, gegliedert nach Schwerpunktbereichen, übergeben. Die Schwerpunktthemen lauten dabei: 1) Wasser (Verfügbarkeit und Speicherung) 2) Flächen und Boden, 3) Klimaresilienz und Infrastruktur, 4) Kommunikation und Befähigung.
- Klimaanpassungsstrategie des Landes: Die Empfehlungen des Beirats sind in den aktuell laufenden Prozess der Landesregierung zur Erarbeitung einer Klimaanpassungsstrategie für NRW eingeflossen. In seiner letzten Sitzung hatte der Beirat auch die Gelegenheit, Zwischenergebnisse des Strategieprozesses einzusehen und zu kommentieren. Die Veröffentlichung der Klimaanpassungsstrategie durch die Landesregierung ist für den Spätsommer/Herbst 2024 geplant. Im Anschluss soll der Beirat auch in das Monitoring der Umsetzung eingebunden werden.
- Verschneidung mit anderen Initiativen: Die Arbeit des Beirats ist eingebettet in ein Umfeld mit weiteren Prozessen: So arbeitet das Land NRW beispielsweise im Bereich „Wasser“ auch an einer Wasserstrategie (in Ergänzung zur Wasserstrategie auf Bundesebene) und der Landtag hat beschlossen, eine Enquete-Kommission zum Thema „Wasser in Zeiten des Klimawandels“ einzusetzen. Besonders wichtig ist dabei, dass all diese Bestreben ineinandergreifen, denn überall ist das entscheidende Thema die Wasserverfügbarkeit. Diese zeitgleichen Prozesse zeigen die Bedeutung des Themas: die Prozesse müssen konvergieren und in die gleiche Richtung gehen.
- Ziel der Arbeiten: Am Beispiel Wasser lassen sich einige Fragestellungen illustrieren: Das übergeordnete Ziel ist die zuverlässige Versorgung aller Akteure. Die Trinkwasserversorgung hat absolute Priorität, denn sie ist von höchster Relevanz für die Bevölkerung. Aber auch die Landwirtschaft sowie die Industrie haben berechtigte Bedarfe an Wasser. Dadurch entstehen Nutzungskonkurrenzen. Daher gilt es zu klären: Was brauchen wir, um langfristig die Trinkwasserversorgung sicherzustellen? Die Grundwasserbildung geht in manchen Regionen seit Jahren zurück, so dass geprüft werden muss, inwiefern Fernwasserleitungen verlegt werden sollten. Zudem kann es bei fortschreitendem Klimawandel passieren, dass in extremen Hitzeperioden die Wassernutzung eingeschränkt werden muss. Hier gilt es schon heute zu klären: Wie kommt man zu einer Priorisierung im Ernstfall? Das sollte nicht erst in einer Krisensituation abgestimmt werden.
Haben Sie Fragen?
Gerne können Sie sich bei Fragen an uns oder auch direkt an Herrn Gassner unter holger.gassner@bdew-nrw.de wenden.
Informationen zur Klimaanpassungspolitik des Landes NRW:
https://www.umwelt.nrw.de/themen/umwelt/klimawandel-und-anpassung/klimaanpassung-nrw
Pressemitteilungen zum Beirat Klimaanpassung NRW:
https://www.land.nrw/pressemitteilung/umweltministerium-setzt-beirat-klimaanpassung-ein
Aktuelle Broschüre des BDEW zur Wasserwirtschaft in Europa:
Künftige Termine der NKU-Sprechstunde:
- Sprechstunde: Donnerstag, 06. Juni von 8:00 bis 8:45 Uhr zum Thema „Hitzeschutz für Unternehmen!“: https://klimaanpassung-unternehmen.nrw/event/nku-sprechstunde-21
In unserem Veranstaltungskalender finden Sie Informationen und Anmeldemöglichkeiten zu allen Veranstaltungen des Netzwerks.
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