THEMA: ESG-Reporting
THEMA: ESG-Reporting
ESG: How to do Reporting?
Die Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die einige Monate Vorbereitungszeit erfordert und die Beteiligung mehrerer interner und externer Stakeholder voraussetzt. Daher ist es empfehlenswert, den Vorgang langfristig zu planen und in die richtigen Tools und Ressourcen zu investieren, um den Prozess zu erleichtern und mögliche Fehler zu minimieren.
Aber was bedeutet das tatsächlich, wie sollte ein solcher Bericht aussehen und wer oder was unterstützt dabei? Das folgende „How-To“ gibt einen ersten Überblick über die wichtigsten Schritte in dem Prozess der Nachhaltigkeitsberichterstattung und stellt den Zusammenhang zur Klimaanpassung her. Der Prozess ist dabei in drei Schritte unterteilt:
1. Vorbereitung und Schaffung der Strukturen für den Nachhaltigkeitsbericht
Die Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts beginnt lange vor der eigentlichen Berichtslegung. Das liegt vor allem darin begründet, dass die Berichtserstattung für das vergangene Jahr erfolgt und detaillierte Angaben erfordert. Somit muss die Datensammlung bereits zum Beginn des Berichtsjahres starten.
Daher ist es für Unternehmen ratsam, mindestens 1,5 Jahre vor der eigentlichen Abgabefrist ihres ersten Berichts bereits mit der Schaffung von geeigneten Strukturen zu beginnen. Dies bedeutet nicht nur, die für das eigene Unternehmen relevanten Kriterien der ESRS zu identifizieren, sondern auch Datenerhebungsverfahren zu etablieren und ggf. interne Prozesse umzustellen, um die Erhebung der notwendigen Daten zu ermöglichen.
Einführung ESRS-Standards
- Verstehen der Standards
- Einlesen in die Berichtsstruktur der ESRS
- Abgleich mit eigenen Prozessen und Zielen
Bezug Klimaanpassung
- Wie passen die klimaanpassungsrelevanten Standards mit den internen Prozessen und Zielen zusammen?
↓
Doppelte Wesentlichkeit
- Erfassung von externen und internen Einflüssen
- Bewertung der Relevanz von ESG-Themen
- Ableitung anwendbarer Standards
Bezug Klimaanpassung
- Welche der klimaanpassungsrelevanten Aktivitäten wirken sich auf das Unternehmen selbst oder externe Stakeholder aus?
↓
Gap Analyse
- Identifizierung von Datenlücken
- Identifizierung von methodischen Lücken
- Identifizierung von Lücken in der Dokumentation
Bezug Klimaanpassung
- Welche der klimaanpassungsbezogenen Daten sind vorhanden? Was fehlt für die vollständige Berichterstattung?
↓
Interne Analyse
- Interne Analyse von Prozessen
- Einbeziehung interner Stakeholder
- Identifizierung interner Potentiale
Bezug Klimaanpassung
- Wie können interne Prozesse aussehen, um sowohl Anpassungsprodukte als auch eigene Resilienzen zu optimieren?
↓
Etablierung Datensammlung
- Verantwortlichkeiten definieren und verteilen
- Prozess planen
- Einführung ins System zur Datenverarbeitung
Bezug Klimaanpassung
- Wer ist zuständig für oder involviert in die Erfassung der Informationen und Daten an der Schnittstelle von ESG & Klimanapassung?
2. Datenverarbeitung, Berichtslegung und Einreichen
Der Aufbau des Nachhaltigkeitsberichts orientiert sich an zwölf einheitlich vorgegebenen Standards, nach denen die Unternehmen berichten. Diese werden bei der Berichterstellung anhand verschiedener Indikatoren abgearbeitet. Die Indikatoren fragen dabei konkrete Sachverhalte ab, die im Gesamtkontext eine Bewertung des Unternehmens ermöglichen.
Ausgehend von den im besten Fall bereits geschaffenen Unternehmensstrukturen und der Datensammlung (siehe vorhergehende Grafik), folgt ein Prozess der Datenverarbeitung. Die Daten werden entsprechend den Anforderungen des jeweiligen Standards und seiner Indikatoren aufbereitet, um die benötigten Informationen und Daten in einem geeigneten Format bereitzustellen.
Ein genauerer Blick auf den Standard ESRS E1 “Policies related to climate change, mitigation and adaptation” zeigt, welche Indikatoren dieser beispielsweise beinhaltet: Im Bereich Klimawandel und Anpassung soll die Strategie zum Umgang mit Einflüssen, Risiken und Chancen im Zusammenhang mit dem Klimawandel und Anpassung beschrieben werden. Diese Anforderungen führen zum einen dazu, dass sich das berichtspflichtige Unternehmen selbst mit der Identifizierung und dem strategischen Umgang mit seinen Risiken auseinandersetzen muss, und zum anderen, dass unternehmensexterne Stakeholder ein Verständnis darüber erlangen, inwieweit das Unternehmen in der Lage ist, die eigenen Einflüsse in Bezug auf Klimaanpassung zu managen.
Dabei fällt auf, dass die Indikatoren der Nachhaltigkeitsstandards offen formuliert sind und Raum für individuelle Anpassungsstrategien der Unternehmen lassen. Darüber hinaus kann in den Berichten der Folgejahre auf bereits berichtete Details aufgebaut werden.
3. Kommunikation, Implementierung und Monitoring
Mit der Abgabe des Berichts beginnt für die Unternehmen eine neue Phase: Die Kommunikation der erarbeiteten Strukturen und Ergebnisse. Dabei ist es zentral, dass sowohl eine Kommunikation nach außen als auch eine direkte interne Kommunikation stattfindet. Die Definition von „Intern“ umfasst Mitarbeitende und Zuliefernde im Scope 1, also direkte Zuliefernde des jeweiligen Unternehmens. „Extern“ hingegen bezieht sich auf Kund:innen, Wettbewerber:innen, gesetzliche Stakeholder, Finanzinstitute und Zuliefernde in den Scopes 2 und 31.
In der internen Kommunikation können die Ergebnisse der Nachhaltigkeitsberichterstattung genutzt werden, um die Mitarbeitenden über die Geschäftsaktivitäten zu informieren und ihre Identifikation mit dem Unternehmen zu erhöhen. Gleichzeitig ist diese Kommunikation wichtig, um die direkten Zuliefernden über die Anforderungen und Erwartungen des Unternehmens zu informieren und diese zu erfüllen.
Die interne Implementierung nach einem Bericht beinhaltet auch die Behebung von Fehlerquellen oder Anpassungen, die durch den letzten Bericht aufgedeckt wurden. Zudem sollten neue Strukturen und Methoden zur Datensammlung eingeführt werden, um zukünftige Berichte zu erleichtern.
Internes Monitoring ist essenziell, um kontinuierlich aktuelle Daten zu überwachen und zu sammeln. Dies erleichtert nicht nur die Berichterstattung, sondern ermöglicht auch die Überprüfung und Anpassung neuer Prozesse, um deren Erfolg sicherzustellen.
Die externe Kommunikation unterliegt der gesetzlichen Berichtspflicht, kann aber auch das Image des Unternehmens stärken. Positive Berichtergebnisse können dem Unternehmen helfen, sich vorteilhaft auf dem Markt zu positionieren, Marktvorteile gegenüber Konkurrent:innen zu erlangen, neue Partnerschaften zu etablieren und Investitionen im Rahmen der EU-Taxonomie zu gewinnen.
Einige Unternehmen beginnen derzeit damit, unternehmensübergreifende Nachhaltigkeitsstandards als externe Implementierung einzuführen. Dies setzt voraus, dass Zuliefernde und andere Stakeholder in der Lieferkette bestimmte Mindestanforderungen im ESG-Bereich erfüllen müssen, um weiterhin als Geschäftspartner:innen anerkannt zu werden. Die Nichterfüllung dieser Anforderungen kann zu einem Wechsel der Geschäftspartner:innen führen.
Externes Monitoring ist ebenso wichtig wie das interne. Es umfasst die Überwachung der Standards bei Zuliefernden und entlang der gesamten Lieferkette. Dies kann durch jährliche Audits von Drittanbieter:innen geschehen, was insbesondere im Hinblick auf die Erfüllung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) für betroffene Unternehmen von Bedeutung ist.
ESG: How to do Reporting?
Die Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die einige Monate Vorbereitungszeit erfordert und die Beteiligung mehrerer interner und externer Stakeholder voraussetzt. Daher ist es empfehlenswert, den Vorgang langfristig zu planen und in die richtigen Tools und Ressourcen zu investieren, um den Prozess zu erleichtern und mögliche Fehler zu minimieren.
Aber was bedeutet das tatsächlich, wie sollte ein solcher Bericht aussehen und wer oder was unterstützt dabei? Das folgende „How-To“ gibt einen ersten Überblick über die wichtigsten Schritte in dem Prozess der Nachhaltigkeitsberichterstattung und stellt den Zusammenhang zur Klimaanpassung her. Der Prozess ist dabei in drei Schritte unterteilt:
1. Vorbereitung und Schaffung der Strukturen für den Nachhaltigkeitsbericht
Die Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts beginnt lange vor der eigentlichen Berichtslegung. Das liegt vor allem darin begründet, dass die Berichtserstattung für das vergangene Jahr erfolgt und detaillierte Angaben erfordert. Somit muss die Datensammlung bereits zum Beginn des Berichtsjahres starten.
Daher ist es für Unternehmen ratsam, mindestens 1,5 Jahre vor der eigentlichen Abgabefrist ihres ersten Berichts bereits mit der Schaffung von geeigneten Strukturen zu beginnen. Dies bedeutet nicht nur, die für das eigene Unternehmen relevanten Kriterien der ESRS zu identifizieren, sondern auch Datenerhebungsverfahren zu etablieren und ggf. interne Prozesse umzustellen, um die Erhebung der notwendigen Daten zu ermöglichen.
2. Datenverarbeitung, Berichtslegung und Einreichen
Der Aufbau des Nachhaltigkeitsberichts orientiert sich an zwölf einheitlich vorgegebenen Standards, nach denen die Unternehmen berichten. Diese werden bei der Berichterstellung anhand verschiedener Indikatoren abgearbeitet. Die Indikatoren fragen dabei konkrete Sachverhalte ab, die im Gesamtkontext eine Bewertung des Unternehmens ermöglichen.
Ausgehend von den im besten Fall bereits geschaffenen Unternehmensstrukturen und der Datensammlung (siehe vorhergehende Grafik), folgt ein Prozess der Datenverarbeitung. Die Daten werden entsprechend den Anforderungen des jeweiligen Standards und seiner Indikatoren aufbereitet, um die benötigten Informationen und Daten in einem geeigneten Format bereitzustellen.
Ein genauerer Blick auf den Standard ESRS E1 “Policies related to climate change, mitigation and adaptation” zeigt, welche Indikatoren dieser beispielsweise beinhaltet: Im Bereich Klimawandel und Anpassung soll die Strategie zum Umgang mit Einflüssen, Risiken und Chancen im Zusammenhang mit dem Klimawandel und Anpassung beschrieben werden. Diese Anforderungen führen zum einen dazu, dass sich das berichtspflichtige Unternehmen selbst mit der Identifizierung und dem strategischen Umgang mit seinen Risiken auseinandersetzen muss, und zum anderen, dass unternehmensexterne Stakeholder ein Verständnis darüber erlangen, inwieweit das Unternehmen in der Lage ist, die eigenen Einflüsse in Bezug auf Klimaanpassung zu managen.
Dabei fällt auf, dass die Indikatoren der Nachhaltigkeitsstandards offen formuliert sind und Raum für individuelle Anpassungsstrategien der Unternehmen lassen. Darüber hinaus kann in den Berichten der Folgejahre auf bereits berichtete Details aufgebaut werden.
Mit der Abgabe des Berichts beginnt für die Unternehmen eine neue Phase: Die Kommunikation der erarbeiteten Strukturen und Ergebnisse. Dabei ist es zentral, dass sowohl eine Kommunikation nach außen als auch eine direkte interne Kommunikation stattfindet. Die Definition von „Intern“ umfasst Mitarbeitende und Zuliefernde im Scope 1, also direkte Zuliefernde des jeweiligen Unternehmens. „Extern“ hingegen bezieht sich auf Kund:innen, Wettbewerber:innen, gesetzliche Stakeholder, Finanzinstitute und Zuliefernde in den Scopes 2 und 31.
In der internen Kommunikation können die Ergebnisse der Nachhaltigkeitsberichterstattung genutzt werden, um die Mitarbeitenden über die Geschäftsaktivitäten zu informieren und ihre Identifikation mit dem Unternehmen zu erhöhen. Gleichzeitig ist diese Kommunikation wichtig, um die direkten Zuliefernden über die Anforderungen und Erwartungen des Unternehmens zu informieren und diese zu erfüllen.
Die interne Implementierung nach einem Bericht beinhaltet auch die Behebung von Fehlerquellen oder Anpassungen, die durch den letzten Bericht aufgedeckt wurden. Zudem sollten neue Strukturen und Methoden zur Datensammlung eingeführt werden, um zukünftige Berichte zu erleichtern.
Internes Monitoring ist essenziell, um kontinuierlich aktuelle Daten zu überwachen und zu sammeln. Dies erleichtert nicht nur die Berichterstattung, sondern ermöglicht auch die Überprüfung und Anpassung neuer Prozesse, um deren Erfolg sicherzustellen.
Die externe Kommunikation unterliegt der gesetzlichen Berichtspflicht, kann aber auch das Image des Unternehmens stärken. Positive Berichtergebnisse können dem Unternehmen helfen, sich vorteilhaft auf dem Markt zu positionieren, Marktvorteile gegenüber Konkurrent:innen zu erlangen, neue Partnerschaften zu etablieren und Investitionen im Rahmen der EU-Taxonomie zu gewinnen.
Einige Unternehmen beginnen derzeit damit, unternehmensübergreifende Nachhaltigkeitsstandards als externe Implementierung einzuführen. Dies setzt voraus, dass Zuliefernde und andere Stakeholder in der Lieferkette bestimmte Mindestanforderungen im ESG-Bereich erfüllen müssen, um weiterhin als Geschäftspartner:innen anerkannt zu werden. Die Nichterfüllung dieser Anforderungen kann zu einem Wechsel der Geschäftspartner:innen führen.
Externes Monitoring ist ebenso wichtig wie das interne. Es umfasst die Überwachung der Standards bei Zuliefernden und entlang der gesamten Lieferkette. Dies kann durch jährliche Audits von Drittanbieter:innen geschehen, was insbesondere im Hinblick auf die Erfüllung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) für betroffene Unternehmen von Bedeutung ist.
Alle Beiträge zum Thema: ESG-Reporting
ESG-Reporting meets Klimaanpassung
Lange galt der Nachhaltigkeitsbericht für viele Unternehmen als Kür, doch das hat sich dieses Jahr geändert. Seit 2024 wird die bislang geltende Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (die Non-Financial Reporting Directive) durch die 2023 in Kraft getretene Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) ersetzt. Bei der CSRD handelt es sich um eine Richtlinie der Europäischen Union zur Berichterstattung von Nachhaltigkeit in Unternehmen, die klar definierte Berichtsanforderungen mit sich bringt: Die European Sustainability Reporting Standards (ESRS). Diese verpflichten nun eine wachsende Zahl an Unternehmen, zu den ESG-Kriterien „Umwelt“, „Soziales/Gesellschaft“ und „Unternehmensführung“ zu berichten.
ESG: How to do Reporting?
Die Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die einige Monate Vorbereitungszeit erfordert und die Beteiligung mehrerer interner und externer Stakeholder voraussetzt. Daher ist es empfehlenswert, den Vorgang langfristig zu planen und in die richtigen Tools und Ressourcen zu investieren, um den Prozess zu erleichtern und mögliche Fehler zu minimieren.
Aber was bedeutet das tatsächlich, wie sollte ein solcher Bericht aussehen und wer oder was unterstützt dabei? Das folgende „How-To“ gibt einen ersten Überblick über die wichtigsten Schritte in dem Prozess der Nachhaltigkeitsberichterstattung und stellt den Zusammenhang zur Klimaanpassung her. Der Prozess ist dabei in drei Schritte unterteilt:
- Vorbereitung und Schaffung der Strukturen für den Nachhaltigkeitsbericht
- Datenverarbeitung, Berichtslegung und Einreichen
- Kommunikation, Implementierung und Monitoring
Interview zur Nachhaltigkeits-Berichterstattung
Interview mit Christine Siedenburg, Head of Sustainability bei HOCHTIEF PPP Solutions
Christine Siedenburg ist Head of Sustainability bei HOCHTIEF PPP Solutions. In dieser Rolle ist sie für die Entwicklung und Implementierung der Nachhaltigkeitsstrategie und der ESG-Berichterstattung innerhalb des Unternehmens verantwortlich. HOCHTIEF PPP Solutions entwickelt und optimiert Lösungen für kritische Infrastrukturprojekte über den gesamten Lebenszyklus. Nachhaltigkeit ist ein integraler Bestandteil dieses Lebenszyklusansatzes.
ESG, CSDR, ESRS & Klimaanpassung: Reporting von Klimarisiken und -anpassung!
26. Oktober 2023 – NKU-Sprechstunde
Die Fragestunde des Netzwerks Klimaanpassung & Unternehmen.NRW
In unserer 13. Sprechstunde des Netzwerks Klimaanpassung & Unternehmen am 26. Oktober 2023 haben wir mit Frau Simone Rosenberg, ESG-Expertin bei Caesar+Cleo, zum Thema „ESG, CSRD, ESRS & Klimaanpassung: Reporting von Klimarisiken und -anpassung!“ gesprochen.
ESG – FAQs
Die Erläuterung der wichtigsten Begriffe und Abkürzungen.
Es kommt Bewegung in den Dschungel der Abkürzungen der Nachhaltigkeits-Berichterstattung für Unternehmen: Was bedeuten ESG, CSRD und ESRS – und welcher Bezug lässt sich zur Klimaanpassung in Unternehmen herstellen?
Wie können wir Ihnen helfen?
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